Um den Anforderungen moderner Kreislaufwirtschaft gerecht zu werden, müssen gewerbliche und industrielle Abfälle effizient vorbehandelt werden. Vorschriften wie die deutsche Gewerbeabfallverordnung (GewAbfV) fordern eine sortenreine Trennung direkt am Entstehungsort sowie eine lückenlose Dokumentation. Da Gewerbeabfälle oft stark verunreinigt sind, ist die Zerkleinerung ein entscheidender erster Schritt.
WEIMA bietet robuste Shredder, die selbst anspruchsvolle Materialströme zuverlässig aufbereiten. So entstehen homogene Fraktionen für Recyclingprozesse oder die energetische Verwertung – etwa als Ersatzbrennstoff (EBS) oder Solid Recovered Fuel (SRF) für Pre- und Co-Processing.
Wenn bei der Verarbeitung industrieller Güter Reststoffe anfallen, die zunächst nicht weiter verarbeitet werden (können), spricht macht von Industriemüll bzw. Industrieabfall. Die größten Mengen Industrieabfälle generieren der Bergbau, die chemische Industrie sowie das Baugewerbe. Dazu gehören Bauschutt, Kunststoffe oder auch industrielle Schlämme. Wiederverwertbare Stoffströme werden recycelt, was die Abfallmenge deutlich reduziert. Häufig besteht Industriemüll auch aus Sonderabfällen, wodurch dieser dann einer Müllverbrennungsanlage zur Energiegewinnung zugeführt wird.
Gewerbeabfälle ähneln in Zusammensetzung und Art oft dem Hausmüll, weshalb auch von gewerblichen Siedlungsabfällen gesprochen wird. Sie stammen vor allem aus Handel, Handwerk, Industrie und öffentlichen Einrichtungen wie Krankenhäusern oder Behörden.
Was als Gewerbeabfall gilt und wie er getrennt, gekennzeichnet und entsorgt werden muss, regelt in Deutschland die Gewerbeabfallverordnung (GewAbfV). Unternehmen sind verpflichtet, ihre Abfälle vor Ort zu trennen, z. B. in Papier, Holz, Glas, Metalle, Kunststoffe oder Biomasse, um eine effiziente Verwertung zu ermöglichen.
Dennoch entstehen jährlich rund 6 Millionen Tonnen unsortierter Mischabfälle, von denen rund 90 % als Ersatzbrennstoff (EBS) verbrannt und dem Recycling entzogen werden.
Quelle: STMUV Bayern
Quelle: Deutsche Umwelthilfe
Quelle: Thüringen Recycling
Zu den gemischten Gewerbeabfällen zählen unter anderem Kunststoffe, Gummi, Kartonagen, Papier und Pappe, Altholz der Klassen A1 bis A3, Kork, Metalle, Styropor, Verpackungen, Textilien sowie verschiedene Verbundstoffe.
Nicht zu den Gewerbeabfällen gehören hingegen Materialien wie Bauschutt, Biomasse, Küchenabfälle, gefährliche Stoffe (z. B. Chemikalien), Dachpappe, Mineralwolle, Asbest, Altholz ab der Klasse A4, Altreifen sowie Flüssigkeiten wie Farben, Lacke oder Öle.
In der Regel sind Abfälle nicht direkt zur Verwertung in Zementöfen einsetzbar, sondern müssen zuvor aufbereitet werden. Der Aufbereitungsprozess, auch Pre-Processing genannt, umfasst das Zerkleinern, Mischen und Trocknen von Abfällen. Der Einsatz von WEIMA Zerkleinerern im Pre-Processing ermöglicht durchgängig homogene Korngrößen des anspruchsvollsten Materials. So kann ein stabiler Brennstoff, der den technischen Anforderungen der Zementherstellung entspricht, garantiert werden.
Der Begriff Co-Processing beschreibt eine weltweit anerkannte Technologie, die in energieintensiven Industrien (EII) wie der Zementherstellung eingesetzt wird, um Abfälle und industrielle Nebenprodukte energetisch und stofflich zu verwerten. Die mineralischen Stoffe im Abfall ersetzen primäre Rohstoffe (z.B. Kalkstein) im Zementbrennofen, während die brennbaren Materialien die nötige Energie für die Produktion von Klinker liefern. Dabei fallen keine Rückstände an und auch hochgiftige Abfälle werden zerstört. Co-Processing ermöglicht so das Vermeiden von Deponierung und Müllverbrennung von Abfällen wie beispielsweise Klärschlamm, Lösungsmitteln, Kunststoffe aus der Industrie oder mineralischen Abfällen.
Co-Processing im Rahmen der Zementherstellung hat viele Vorteile: Die hohen Temperaturen und die lange Verweilzeit im Brennofen zerstören auch toxische Rückstände vollständig. Es fallen keine Reststoffe an, die verwertet oder gar deponiert werden müssen. Das Einsetzen der Co-Processing Technologie meidet außerdem die Nutzung von fossilen Brennstoffen und reduziert folglich die Treibhausgasemissionen. Darüber hinaus können Zementhersteller ihre Energiekosten dank Sekundärbrennstoffen aus Abfall massiv senken.
Für die Herstellung von Solid Recovered Fuel (SRF) sind in der Regel zusätzliche Prozessschritte notwendig, da höhere Qualitätsanforderungen für dessen Produktion auf europäischer Ebene definiert worden sind. Zu den wesentlichen Eigenschaften einer Klassifizierung gehören der Heizwert sowie der Chlor- und Quecksilbergehalt. Daraus resultieren fünf Güteklassen, um verarbeiteten Abfall als Solid Recovered Fuel bezeichnen zu dürfen.
WEIMA Abfallzerkleinerer eignen sich ideal für die Herstellung von mittel- und hochkalorischem Ersatzbrennstoff (engl. RDF – refuse derived fuel) oder Kalzinatorbrennstoff. Dabei handelt es sich um Brennstoffe, die aus Haushalts-, Industrie- und Siedlungsabfällen gewonnen werden. Die unterschiedlichen Qualitätsanforderungen sind vom thermischen Verfahren abhängig. Zu den typischen Aufbereitungsschritten der hochkalorischen Fraktion gehören Vorsortierung, Vorzerkleinerung, Windsichtung und Metallabscheidung. Möglich ist außerdem die sensorische Sortierung sowie Trocknung. Meist wird Ersatzbrennstoff zusammen mit konventionellen Brennstoffen, z.B. in Zement-, Kalk-, und Kohle-, sowie Industriekraftwerken, eingesetzt.
Hierbei dreht es sich generell um Hausmüll, MSW oder hausmüllähnliche Gewerbeabfälle. Dieser wird zunächst von Entsorgungsunternehmen gesammelt und an einen zentralen Ort zur Abfallbehandlung, -beseitigung oder -verwertung transportiert. Typischerweise enthält Hausmüll einen hohen Anteil an organischen Stoffen. Nach einer groben Vorsichtung wird dieser zerkleinert und danach durch Siebung in verschiedene Fraktionen geteilt. Die Grobfraktion (Folien, Papier, Hartkunststoffe, Holz, etc.) wird wegen ihres hohen kalorischen Wertes meist als Brennstoff in EBS-Kraftwerken genutzt. Die Feinfraktion (organische Substanzen) hingegen wird meist weiter biologisch behandelt. Damit produzierte Gase sind energetisch nutzbar.
Schon gewusst?
Im Jahr 2020 wurden in Deutschland ca. 47,3 Mio. t Gewerbeabfälle generiert.