In den vergangenen Jahrzehnten nahm die Nutzung von Agrarfolien in der Landwirtschaft stetig zu. Auch bis 2030 wird ein beständiges Wachstum der Agrarfolienmarktes vorausgesagt. Das liegt nicht nur am steigenden Bedarf an Nahrungsmitteln und somit an Futtermitteln, sondern auch an rückgängigen Anbauflächen, steigendem Bodenschutz und erhöhter Kosteneffizienz durch den Einsatz von Folien.
Aktuell gibt es für Landwirtschaftsfolie keine Alternative und der steigende Verbrauch hat immer größer werdende Mengen an Folienabfällen zur Folge. Eine ressourcenschonende Verwendung kann lediglich durch ein effizientes Folienrecycling erreicht werden. Hier kommen WEIMA Shredder ins Spiel. Jegliche Kunststoffabfälle müssen nämlich im ersten Schritt des Recyclings auf eine homogene Größe zerkleinert werden. Bei der stofflichen Aufbereitung von Post-Consumer Agrarfolien kann WEIMA auf einen umfangreichen Erfahrungsschatz zurückgreifen.
Ein WEIMA W5.18 Einwellen-Zerkleinerer zerkleinert LDPE Folie bei RKW in Hoogstraten. Nach der Zerkleinerung wird das Material mit einem F:Gran Extruder von NGR zu Granulat weiterverarbeitet.
Landwirtschaftsfolien haben entscheidende Vorteile. Folien für den Agrareinsatz schaffen die idealen Voraussetzungen für ein eigenes Mikroklima. Das Pflanzenwachstum ist somit deutlich steigerbar. Sie reduzieren den Bedarf an chemischen Düngemitteln, Pestiziden und Herbiziden. Das führt zu einer höheren Produktivität der Pflanzen durch höhere Erträge. Zudem lassen sich Unkraut, Insekten sowie Krankheiten gezielt bekämpfen.
Erntekunststoffe kommen in vielerlei Formen und Eigenschaften zum Einsatz. Agrarfolie wird allen voran bei der Ernteverfrühung genutzt. Dazu gehören Gewächs- und Treibhaushausfolien, Torffolien, Lochfolien, Mulchfolien, Spargelfolien und Geomembrane. Zur Futterkonservierung verwendet man Rundballenfolien, Stretchfolien, Unterziehfolien, Seitenwandfolien und Silofolien bei der Silage in Siloballen oder Fahrsilos.
Agrarfolien sind aus verschiedenen Thermoplast Kunststoffen herstellbar. Je nach Materialanforderung kann die Zusammensetzung aus unterschiedlichen Masterbatches und Compounds erfolgen. Außerdem können Zusätze wie beispielsweise UV-Absorber oder UV-Stabilisatoren beigefügt werden, um Produkteigenschaften weiter zu optimieren.
WEIMA Kundeninstallationen zu Agrarfolien-Anwendungen finden sich weltweit. Zu unseren Referenzen gehören namhafte Unternehmen wie CEDO Recycling in den Niederlanden und Plastika Kritis auf Kreta in Griechenland.
Besonders während der Ernteperioden fallen vergleichsweise hohe Mengen Kunststoffabfälle an. Folien, meist in Ballen angeliefert, sind oft eine vielfältige Mischung aus verschiedenen Polymeren. Diese gilt es in ihre unterschiedlichen Fraktionen zu trennen. Darüber hinaus sind die gebrauchten Folien meist noch sehr feucht bis nass und stark verschmutzt, beispielsweise mit Erde, Steinen und Metallen. Der Transport in Ballenform erschwert dabei die Ermittlung des Verschmutzungsgrades. Organische Stoffe, die nach der Silage oder der Ernte an den Folien hängen bleiben, sind häufig bereits verrottet. Das beeinträchtigt die Aufbereitung ebenfalls.
Viele tausend Tonnen Agrarfolienabfälle fallen jährlich in Deutschland an. Lange Zeit wurden diese wertvollen Reststoffe alternativlos deponiert und in Müllverbrennungsanlagen verbrannt. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen anderen Staaten, wurde die Deponierung eingeschränkt. Das führt zu einer gesteigerten Nachfrage für nachhaltige Recyclinglösungen von Erntekunststoffen.
Mit der Initiative ERDE (Erntekunststoffe Recycling Deutschland) haben sich Landwirte, Lohnunternehmen und Folienhersteller zusammengeschlossen, um eine Rücknahmelösung für Agrarfolien zu bieten und den Wertstoffkreislauf zu schließen. Um die gebrauchte Landwirtschaftsfolie abgeben zu können, müssen Folienabfälle grob von Schmutz befreit und sortiert sein. Der Folienmüll kann dann bei einer von mehr als 1.000 Sammelstationen abgegeben werden. Anschließend wird die Folie recycelt.
Die Abgabe der Agrarfolie an ERDE ist nicht kostenlos, allerdings sparen Landwirte zwischen 30 und 50 % im Vergleich zur herkömmlichen Sammlung.
Schon gewusst?
Im Jahr 2019 hat die Initiative ERDE mehr als 20.500 Tonnen Agrarfolie recycelt. Das eingesparte CO₂ entspricht einer Menge, die zwei Millionen Bäume jährlich binden können.
Wenn Agrarfolien, Stretchfolien oder Gewächshausfolien bei Kunststoffrecyclern ankommen, sind sie aufgrund ihres vorherigen Gebrauchs auf Feldern häufig stark verschmutzt. Gemüse, Feldfrüchte und abgedecktes Futter hinterlassen ihre Spuren. Aber insbesondere Erde, Sand und mitunter auch Metallteile und Steine haben die Folien kontaminiert. Die Fremdstoffe sind eine besonders große Herausforderung für den ersten Schritt des Recyclingprozesses: die Zerkleinerung mit WEIMA Shreddern.
Die komplexe Aufbereitung umfasst neben einer robusten Zerkleinerungsmaschine auch entsprechende Separationstechnik wie Metallabscheider bzw. Metalldetektion. Dank der großen Aufgabetrichter können selbst voluminöse Materialien in Ballenform oder lose problemlos aufgegeben werden. Eine händische Vorarbeit ist aufgrund des robusten Maschinendesigns nicht notwendig. Üblicherweise werden Agrarfolien auf eine Korngröße von 60 - 80 mm zerkleinert. Das ist ideal für die weiteren Prozessschritte – zum Beispiel das Waschen, Trocknen und die Extrusion.
Ein WEIMA PreCut 3000 Einwellen-Shredder mit Hydraulikantrieb von Hägglunds Bosch Rexroth zerkleinert kontaminierte Agrarfolie für das anschließende Recycling.
Die fortschreitende Modernisierung der Landwirtschaft unter vermehrter Zuhilfenahme von Kunststoffen wie Folien hat dazu geführt, dass man heute von sogenannter Plasticulture spricht. Vorteil: Es lassen sich wesentlich mehr Lebensmittel produzieren. Nachteil: Die Menge an Folienabfällen nimmt stetig zu.
Doch auch dafür gibt es bereits eine Lösung. Durch den Einsatz immer effizienterer Zerkleinerungstechnik gelingt es, die Recyclingquote weiter auszubauen. Das schont Ressourcen und die Natur und macht auch den Landwirt glücklich.
Das macht die Folienzerkleinerung so anspruchsvoll:
Nur die Hälfte des angelieferten Materials besteht auch wirklich aus Folie. Störstoffe wie Erde, Steine, Sand und Futtermittelreste machen über 45 Prozent aus.
Ganz im Sinne der Circular Economy ist das mit WEIMA Zerkleinerungstechnik hergestellte Regranulat für die Produktion neuer Agrarfolie und Baufolie, aber auch zur Herstellung von Zäunen, Schläuchen und Müllbeuteln nutzbar. Das Schließen des Folienkreislaufs stellt sicher, dass Landwirtschaftsfolie nicht als ungenutzter Abfall in die Natur gelangt und dort für ewig bleibt. Darüber hinaus sind viele Millionen Tonnen Erdöl in der Folienproduktion einsparbar.
Schon gewusst?
Jährlich werden mehr als 65.000 Tonnen Erntekunststoffe wie Silo- und Stretchfolie, Spargelfolie, Mulchfolie, Pressgarne und Ballennetze auf den deutschen Markt gebracht.
Quelle: GVM Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung
In landwirtschaftlichen Betrieben kommt neben Agrarfolie auch häufig Agrarvlies zum Einsatz, um eine gute Ernte auch unter extremen Witterungsbedingungen gewährleisten zu können. Verfrühungsvlies, Unkrautvlies und Frostschutzvlies sind aus hochwertigem Polypropylen (PP) Garn gefertigt und können in der Regel mehrere Jahre verwendet werden.
Danach sind sie, wie auch Folie, recycelbar und werden zunächst mithilfe von WEIMA Shreddern zerkleinert.
WEIMA Zerkleinerer für die Aufbereitung von stark abrasiven Materialien können mit verschiedenen Optionen geschützt werden, um Verschleiß und somit Stillstände sowie Wartungskosten zu reduzieren. Die dicke Wandstärke des Maschinenrahmens macht WEIMA Shredder besonders robust. Der Rotor ist mit Vautid verstärkbar, das Sieb mit Creusabro. Um die Schneidmesser gegen den Einschlag von Fremdkörpern zu schützen, sind große Messer mit bis zu 130 mm x 130 mm Kantenlänge wählbar. Vautid kann darüber hinaus auch Messerträger schützen.
Um erhöhten Abrieb der Rotorplanscheiben zu vermeiden, empfehlen wir die beidseitge Anbringung von wechselbaren Creusabro Verschleißscheiben. Auch der Schneidraum kann verstärkt werden und ist optional mit wechselbaren Creusabro-Platten auskleidbar. Der Verschleißschutz macht auch beim Sieb, das die Materialgröße definiert, nicht halt. Bei besonders hohem Verschleiß bieten wir ein mit Creusabro verstärktes Sieb mit ca. 20 mm Wandstärke an.
Was ist Creusabro?
Creusabro ist ein verschleißfester Stahl. Im Vergleich zu niedrig legierten verschleißfesten Stählen, hat Creusabro eine höhere Hitzebeständigkeit. WEIMA verwendet Creusabro mit einer Härte von 58 HRC.
Was ist Vautid?
Vautid ist ein Auftragschweißwerkstoff, der als Schweißlegierung auf Bauteile aufgetragen werden kann. Bei WEIMA Zerkleinerern wird Vautid mit 62 HRC verwendet.
Was ist Hardox?
Hardox it ein abriebfester Stahl und wird hauptsächlich als Verschleißblech mit einer Härte von bis zu 600 HBW verwendet. Je nach Anforderungen können unterschiedliche Härtegrade aufgetragen werden.
Mit Arbeitsbreiten von 1.400 mm, 1.800 mm oder 2.200 mm nimmt es die W5 Serie mit unterschiedlichsten Materialien auf. Die Inspektionsklappe und der nach oben schwenkbare Siebkorb machen den Einwellen-Zerkleinerer besonders wartungsfreundlich. Dank des breiten Förderbandausschnitts können große Mengen geshredderten Materials schnell und sauber abtransportiert werden.
Die optimale Abstimmung von Rotor, Messer und Gegenmesser ist maßgeblich für das Zerkleinerungsergebnis. Die Wahl der zum Material passenden Komponenten erfordert ein hohes Maß an Erfahrung. Der speziell für Folien konzipierte F-Rotor zeichnet sich durch sein kontrolliertes Einzugsverhalten aus.
Übrigens: Für besonders abrasive oder verschmutzte Materialien empfehlen wir einen Verschleißschutzmantel aus Vautid.
Die PreCut 2000-3000 Baureihe zeichnet sich durch extrem hohe Durchsatzleistungen aus. PreCut Maschinen werden häufig als Vorzerkleinerer (Pre-Shredder) in mehrstufigen Aufbereitungsanlagen eingesetzt, eignen sich aber auch als Stand-Alone-Lösung. Der massive PreCut Rotor ist dank Vautid-Verschleißschutz besonders widerstandsfähig gegen Fremdstoffen. Verstärkte Seitenwände machen den Rahmen des Shredders extrem solide.
Die Maschinen der PowerLine Serie sind universell einsetzbar. Variable Ausstattungen und Baugrößen ermöglichen eine exakte Anpassung an Ihre speziellen Anforderungen. Die Gegenmesser sind anwenderfreundlich von außen einstellbar und durch eine zusätzliche Abdeckplatte geschützt.
Wählen Sie Ihre bevorzugte Antriebsart:
Zu den gängigsten Antriebsoptionen bei Einwellen-Zerkleinerern gehört der tausendfach bewährte elektromechanischen Antrieb. Dessen Kraftübertragung erfolgt mittels Normmotor, eigens entwickeltem WEIMA WAP-Getriebe und einem Keilriemen. Die Drehzahl ist flexibel anpassbar.
Der drehmomentstarke, mehrpolige Synchronmotor aus dem Hause Baumüller wird in Deutschland produziert und zeichnet sich durch seine Unempfindlichkeit gegenüber Fremdkörpern aus. Ohne Getriebe widersteht der Antrieb Stößen und Vibrationen und hat so eine besonders lange Nutzdauer – auch bei der Zerkleinerung herausfordernder Materialströme.
Hydraulikantriebe von Hägglunds / Bosch Rexroth besitzen kein Getriebe und sind daher besonders unempfindlich gegen viele Störstoffe. Drehzahl und Drehmoment lassen sich anpassen, ohne dass Stromspitzen entstehen. Der robuste Antrieb sorgt für hohe Drehmomente bei niedriger kW-Leistung. Mittels Regelpumpe ist die Drehzahl variabel einstellbar.
Heavy-duty Maschinendesign
für lange Standzeiten
Großer Aufgabetrichter
für einfache Aufgabe besonders großer Folienballen und voluminöser Vliesreste
Einfache Wartung
für minimierte Stillstandzeiten
Viele Antriebsoptionen
für maximalen Durchsatz
Angewandtes Know-how
für minimierte Betriebskosten
Schneller Service
für höchste Kundenzufriedenheit
Alles aus einer Hand:
Maschinen, Fördertechnik, Metalldetektion, Support, Ersatz- und Verschleißteile für maßgeschneiderte Lösungen
Das WEIMA Technikum ist mit Zerkleinerungs- und Brikettiermaschinen aller Größen und Technologien ausgestattet. Hierdurch können wir Ihren Anwendungsfall so realitätsnah wie möglich simulieren. Sie haben die Möglichkeit, uns Ihr Material zu schicken oder uns direkt in Ilsfeld zu besuchen. Von unserer Empore aus haben Sie den besten Blick direkt in den Schneidraum. So können Sie den Zerkleinerungsprozess live beobachten.
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Alternativ können Sie uns Material zum Testen schicken. Hier geht’s zum Formular.