Bei Barnyard Salvage in Virginia, USA hat man sich auf die Verarbeitung alten Scheunenbretter und Balken aus der Region spezialisiert. Endprodukte sind exklusive Designfußböden im Vintage-Look und edle Massivholzvertäfelungen. Für die Entsorgung der anfallenden Holzabfälle setzen die Amerikaner auf WEIMA Brikettiertechnik aus Deutschland. Ressourcenverschwendung? Fehlanzeige. Upcycling liegt voll im Trend.
Wenn in der Nähe von Lynchburg, im Süden Virginias, wieder mal eine Scheune abgerissen werden soll, weiß Rich Marilla, der Eigentümer von Barnyard Salvage, mit großer Wahrscheinlichkeit bereits Bescheid. Er ist jedoch nicht auf der Suche nach dem nächsten großen Scheunenfund. Stattdessen hat er es auf das für viele Menschen wertlose Holz, aus dem das Gebäude besteht, abgesehen. Bevor daraus jedoch einzigartige Inneneinrichtungsstücke werden, ist eine Menge Vorarbeit nötig.
Das Unternehmen beschäftigt insgesamt sieben Mitarbeiter. Alle packen mit an, wenn es zunächst darum geht, die Balken und Bretter von Dingen wie rostigen Nägeln und nicht selten auch von Gewehrkugeln zu befreien. Diese könnten sonst später beim Zuschnitt zu echten Problemen führen.
Wie es weitergeht, bestimmt daraufhin der Kunde. Er entscheidet über das Dekor, die Länge, Breite und Stärke der Bretter, die später einmal sein Fußboden werden sollen. So kann es sein, dass man aus einem alten Konstruktionsbalken ganze zehn Bodenbretter produziert. Jeglicher Verschnitt und anfallendes Restholz wird wiederum zerkleinert. Zusammen mit den Holzsägespänen gelangen die geshredderten Reste über eine Absauganlage und ein 2,5 Tonnen fassendes Silo per Förderschnecke zur hauseigenen WEIMA TH 1500 Brikettierpresse, die man im März 2015 anschaffte. Die Entscheidung für diese Investition fiel Rich Marilla nicht allzu schwer:
„Mussten wir in der Vergangenheit noch Unsummen für die Entsorgung der Späne zahlen, sind wir heute in der komfortablen Lage, bares Geld mit den eigens hergestellten Briketts zu verdienen. Gleichzeitig war es möglich, die Staubemission und Explosionsgefahr am Arbeitsplatz deutlich zu reduzieren. Bereits Ende 2016 rechnen wir der Amortisierung der WEIMA Brikettierpresse. Ein echtes Geschäft für uns.“
Die produzierten Briketts werden noch vor Ort im Dutzend vakuumverpackt und auf Paletten gelagert. In regelmäßigen Abständen holt ein Händler diese ab und vertreibt sie an regionale Baumärkte als Brennmaterial. Pro Woche verpresst Barnyard Salvage etwa 8.000 Briketts. Das Verfahren ist dabei so einfach wie genial.
Die WEIMA TH 1500 Brikettierpresse verdichtet alle pressbaren Materialien wie harte und weiche Massivhölzer, Spanplatten, Sperrholz, Multiplex, OSB, MDF, Hobelspäne, Sägemehl und sogar Schleifstaub in einer gehärteten Stahl-Matrize. Die maximale Materialfeuchte sollte dabei 18 Prozent nicht übersteigen.
Das rein durch hydraulischen Druck erzeugte Brikett ist sehr formstabil und wird wechselseitig ausgestoßen. Die Axialkolbenpumpe der Hydraulik wird von einem 30 kW Motor angetrieben und erzeugt damit bis zu neun Briketts pro Minute. Die Brikettiermaschine ist mit einem Behälter von 1.400 x 1.400 mm ausgestattet, ein idealer Zwischenspeicher.
Charakteristisch für die TH 1500 ist die Pressmatrize, in der die Pressung erfolgt. Die Bewegungsabläufe der Zylinder und der Matrize werden mit einem Wegemesssystem überwacht und gesteuert. Dadurch ist eine exakte Positionierung möglich, ein Festfahren und Verklemmen im normalen Betrieb quasi unmöglich. Die Steuerung erfolgt mit einer Siemens-Steuerung inklusive Touch-Panel.
Aus losem Reststoff ist, ganz ohne Verwendung von Klebstoff oder sonstigen Bindemitteln, ein hochverdichtetes und naturreines Holz-Brikett entstanden. Welche Energie darin steckt, macht der Vergleich zu anderen Energiequellen deutlich. Der Brennwert ist fast so hoch wie bei Braunkohle. Was mindestens genauso wichtig ist, ist jedoch die optimale CO2-Bilanz von Briketts. Beim Verbrennen wird nämlich nicht mehr Kohlendioxid freigesetzt, als zuvor vom Baum bei der Photosynthese umgewandelt worden ist. Das schont nicht nur unsere heutige Umwelt, sondern auch nachhaltig die künftiger Generationen.