Zu den Kernbereichen des Baustoffkonzerns Holcim gehört die Zement-Herstellung. Mit Gesellschaften in über 70 Ländern auf allen fünf Kontinenten hat die Holcim Ltd. den größten geographischen Aktionsradius in der globalen Zementindustrie. Kürzlich nahm man mit Umwelttechnik-Partner Geocycle am Standort Bogor nahe der indonesischen Hauptstadt und Millionenmetropole Jakarta erfolgreich ein modernes Recyclingzentrum in Betrieb. Dabei kommen zwei WEIMA Vor-Zerkleinerer PreCut 2000 und zwei WEIMA Nach-Zerkleinerer FineCut 2500 zum Einsatz. Sie shreddern den angelieferten Industrieabfall auf eine homogene Größe, ehe er schließlich im Zuge der Zementherstellung als Brennmaterial verheizt wird.
Mit einer Bevölkerung von knapp 235 Millionen Menschen mausert sich Indonesien als Inselstaat zu einem dynamischen Markt mit steigenden Konsumansprüchen. Das spiegelt sich auch am Wohnungsbau wider. Die Nachfrage an Baustoffen wächst. In der Region rund um Jakarta pulsiert das Leben. Allein dort verzeichnet man weit über 30 Millionen Einwohner – Tendenz steigend. Gleichzeitig steht das Land jedoch vor der Herausforderung, den steigenden Abfallmengen Herr zu werden. Gesellschaftliche Relevanz und vor allem Akzeptanz besitzen Umweltthemen rund um die Entsorgung und das Recycling jedoch kaum, wodurch wertvolle Reststoffe bisher ungenutzt bleiben. Entsprechende Rahmenbedingungen und Regulierungsversuche sind in der Entwicklung. Deutlich schneller geht es bei Holcim in Zusammenarbeit mit Partner Geocycle bei der praktischen Verwirklichung voran. Um auch auf lange Sicht den Bedarf an Zement optimal decken zu können und gleichzeitig Energie- und Produktionskosten zu sparen, entschied man sich am Standort Bogor dafür, zukünftig eigens hergestellten Ersatzbrennstoff anstelle fossiler Ressourcen einzusetzen, um deren riesige Vorwärmer und Drehöfen mit Brennstoff zu versorgen. Im Zuge der Kalzination wird bei Temperaturen von bis zu 1000 Grad Celsius die im Stoffstrom enthaltene thermische Energie zur Kalzinierung des Rohmaterials, das heißt die prozessbedingte CO2-Abspaltung aus dem Kalkstein bei der Zementherstellung, genutzt.
Was folgte war der Neubau von Produktionshallen, die zusammen eine Fläche von über 2,2 Hektar besitzen. Innerhalb der sogenannten „GreenZone“ sollen so ca. 160.000 Tonnen Industrieabfälle pro Jahr im Einschichtbetrieb verarbeitet werden. Das Herz bildet dabei die Zerkleinerungsanlage. Angelieferter Industrie- und Siedlungsmüll wird direkt per Schaufellader den zwei Vorzerkleinerern PreCut 2000 aus dem Hause WEIMA zugeführt. Sie besitzen jeweils einen kraftvollen, 200 kW starken Hydraulikantrieb bei einer Arbeitsbreite von zwei Metern. Der robuste Antrieb erlaubt es, extrem hohe Drehmomente bei niedriger kW-Leistung zu fahren. Darüber hinaus ist durch die eingebaute Regelpumpe die Rotordrehzahl variabel einstellbar. Zum Einsatz kommt ein Rotor mit 800mm Durchmesser, auf dem 33 Schneidmesser (130x130mm) aufgeschraubt sind. Der sich unterhalb des Rotors befindliche Siebkamm sorgt für eine definierte Fraktion und ist ideal für Material mit hohen Störstoffanteilen.
Nach der Vorzerkleinerung folgt die Separierung und Sortierung des Materialstromes in schwere, mittelschwere und leichte Fraktionen. Das geschieht unter Zuhilfenahme eines Dynamic Screens von Ecostar, eines Westeria Windsichters und Steinert Magnettrommeln, die allesamt durch Fördertechnik von Westeria bis hin zum Abwurfförderband miteinander verbunden sind. Somit wird sichergestellt, dass keine Fremdstoffe wie Steine oder Metallstücke in die über je 30 Tonnen schweren WEIMA Nachzerkleinerer FineCut 2500 gelangen. Dank ihrer hohen Drehzahl werden besonders hohe Durchsatzleistungen erzielt. Angetrieben wird der speziell für die sekundäre Zerkleinerung entwickelte, durch sein aggressives Einzugsverhalten bestechende FineCut Rotor mit Vautid-Verschleißschutz von einem Elektroantrieb, der 250kW leistet. Zu guter Letzt gelangt das nachzerkleinerte Material über Austragsförderbänder in die nebenan befindliche Lagerhalle und dient als Zwischenpuffer. Von dort aus kann es abtransportiert werden, um schließlich dessen Zweck als wertvollen Brennstoff für die Kalzination zu erfüllen