Individuell und inklusiv: Praktische Ausbildung für die Holzbearbeitung

Auf den ersten Blick erscheint das Michigan Career and Technical Institute wie ein gewöhnliches Ausbildungszentrum. Allerdings ist es viel mehr als nur das: Hier werden Erwachsene mit Behinderungen in technischen Berufen ausgebildet. Und das an einem der technisch fortschrittlichsten Institute für Holzbearbeitung in den USA.

Jim Wellever leitet das Ausbildungszentrum der Tischlerei/Schreinerei auf dem Campus des MCTI in Plainwell, Michigan. Im Midwest Advanced Woodworking Technology Center werden Menschen mit geistigen, körperlichen oder psychischen Einschränkungen in der Bedienung von Maschinen ausgebildet, die in holzverarbeitenden Betrieben eingesetzt werden. Die Schülerinnen und Schüler lernen das sichere Arbeiten mit diesen Maschinen, sodass sie nach ihrer Ausbildung sofort in die Arbeitswelt einsteigen können.

Schüler arbeitet an Horizontal-Zerkleinerer von WEIMA

Die Schüler lernen den sicheren Umgang mit dem Horizontal-Zerkleinerer von WEIMA

Schüler im Fokus

 

Die Anmeldung für das Ausbildungsprogramm ist bewusst offen und flexibel für Schüler mit Handicaps gestaltet. Das bedeutet, dass jeder, der die Aufnahmekriterien erfüllt, einen Platz bekommt. Dank des ‚Americans with Disabilities Act‘ und der Akkreditierung durch das ‚Center for Occupational Education‘ ist das Programm völlig kostenlos. In der Regel sind die Schüler bei der Einschreibung zwischen 19 und 21 Jahren alt. Jeder Studienabschnitt dauert zehn Wochen. Im Durchschnitt nehmen die Schüler an vier bis sieben Abschnitten teil, je nach ihren individuellen Bedürfnissen und Interessen.

Der Lehrplan, der auf den amerikanischen Kompetenzstandards der ‚Woodworking Career Alliance‘ basiert, schult die Schüler an Maschinen, wie beispielsweise Kapp- und Spaltsägen, Kehlmaschinen, Schleifmaschinen oder auch CNC-Fräsen. Für das Programm werden Maschinenmarken ausgewählt, die üblicherweise in der Holzbearbeitung zu finden sind, so auch Maschinen aus dem Hause WEIMA.

Und WEIMA ist ein stolzer Sponsor der Woodworking Career Alliance, die sich für die Schließung der technischen Qualifikationslücke und die Ausbildung heutiger und zukünftiger Holzarbeiter einsetzt.

Jim Wellever erzählt von der Entscheidung für WEIMA: „Wir haben uns aufgrund der großen Bekanntheit der Marke für einen Shredder und eine Brikettierpresse von WEIMA entschieden. Die Schülerinnen und Schüler sollen an Maschinen lernen, die sie höchstwahrscheinlich auch in ihren Jobs bedienen werden. Da kommt man um WEIMA nicht herum.“

 

Erfahrungsorientierte Ausbildung

 

„Wir sind sehr gut darin, den Schülern genügend Erfahrung im Umgang mit Maschinen zu vermitteln und ihnen beizubringen, wie sie sich neue Maschinenkenntnisse aneignen. So wissen sie im späteren Berufsleben, wie sie den Umgang mit jeder Maschine erlernen, die ihnen begegnet“, so Wellever.

Wellever weist auch darauf hin, dass diese Art der Ausbildung nicht als Arbeit aus Mitleid gesehen werden darf: „Diese Schüler sind zuverlässig und leisten großartige Arbeit. Wenn sie unser Programm verlassen, sind sie oft besser in der Lage, Maschinen zu bedienen als andere mit zweijähriger Berufserfahrung.“

Dieses außergewöhnliche Programm zeichnet sich durch eine sehr hohe Vermittlungsquote aus. Nach dem Abschluss werden die Schüler mit Arbeitgebern aus der Region zusammengebracht. So finden sie einen reibungslosen Übergang in die Arbeitswelt.

Ausbildung an der Holzmaschine: Schülerin arbeitet an Holzmaschine

Wärme, Sicherheit und niedrigere Energiekosten

 

In den letzten Jahren wurde im Gebäude eine WEIMA Brikettierpresse als Teil der neuen Entstaubungsanlage installiert. Die knapp 1.000 Quadratmeter große Einrichtung war immer noch mit einem Lüftungssystem aus den 1960er Jahren ausgestattet, das keine Rückluft zum Heizen des Gebäudes lieferte. Das Ergebnis: eine sehr geringe Energieeffizienz und eine extrem hohe Stromrechnung. Die Halle ist nun mit einem modernen Rückluftsystem ausgestattet, das außerdem dem Brandschutz dient. Es ermöglicht eine kontinuierliche Beheizung während der schneereichen Winter in Michigan und bietet zusätzliche Sicherheit durch die Absaugung des Holzstaubs.

Bei der Überlegung, welche Maschine gekauft werden sollte, um die Beheizung der Halle zu unterstützen, zog Wellever kurzzeitig einen Pelletierer anstelle einer Brikettierpresse in Betracht. Schließlich fiel die Entscheidung auf eine Brikettierpresse, da beim Verbrennen der Briketts kein spezieller Ofen erforderlich ist und die Presse direkt von dem WEIMA Zerkleinerer gespeist werden kann.

Auszubildene bei der Arbeit mit Holzbearbeitungsmaschinen

Auszubildene bei der Arbeit mit Holzbearbeitungsmaschinen

 

Lange Tradition

 

Letztes Jahr feierte das MCTI sein 75-jähriges Bestehen. Im Jahr 1944 wurde das Institut als Berufsschule der ‚Michigan Veteran’s Vocational School‘ gegründet. Seitdem sind die Schülerzahlen stetig gestiegen und viele neue Gewerbe wurden in das Ausbildungsprogramm mit aufgenommen. Mittlerweile ist das MCTI die zweitgrößte berufliche Rehabilitationseinrichtung der USA.

 

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