Shreddern auf hoher See

Die Solitaire der Allseas-Gruppe ist das größte und modernste Off-Shore Rohrlegeschiff der Welt. Täglich können mit dessen Hilfe durchschnittlich fünf Kilometer Pipeline Unterwasser verlegt werden. Als Abfall anfallende Kunststoff-Endkappen werden dabei von einem WLK 10 Shredder der WEIMA Maschinenbau GmbH noch auf dem Schiff zerkleinert, um den wertvollen Rohstoff später an Land zu veräußern.

Das 368m lange und 40m breite Schiff ist seit dem Jahr 1998 in Betrieb. Markantes Merkmal des über 70.000 PS starken Stahlriesens ist der sogenannte „Stinger“, ein gekrümmtes Metallgerüst am Bug des Schiffes, das ins Meer ragt und als Führung zum Herablassen der verschweißten Rohrsegmente dient. Aufgrund ihrer Größe und Lagerkapazität von rund 22.000 Tonnen ist es der Solitaire möglich, mehrere Monate am Stück unabhängig auf See zu verbringen. Nach Angaben des Betreibers können dabei Pipelines bis zu einem Durchmesser von 150cm verlegt werden.

Wenn es eine Sache gibt, von der ein Verlege-Schiff nicht genug haben kann, dann ist es eins: Stauraum, denn jeder Quadratmeter zählt. Um sicherzustellen, dass sich im Laufe der Zeit durch die Arbeit an Deck keine Abfallberge auftürmen, entschied man sich zu Beginn des Jahres, auf der Solitaire einen WEIMA Einwellen-Zerkleinerer des Modells WLK 10 in Betrieb zu nehmen. Dieser wird ausschließlich für die fachgerechte Zerkleinerung von Kunststoff-Kappen (caps) verwendet. Stündlich fallen bis zu 60 Stück der voluminösen Endstücke an, die bis zur Verlegung der Pipeline-Segmente die Rohrenden abdecken. Angetrieben von 45 kW und ausgestattet mit WEIMA’s innovativem V-Rotor, shreddert der WLK 10 noch an Bord die Plastik-Abfälle auf die gewünschte Größe von 25mm. Um kurze Transportwege zu gewährleisten, befindet sich der Shredder direkt auf dem Oberdeck, wodurch dieser extremen Umwelteinflüssen (wie etwa Salzwasser) ausgesetzt ist. Das zerkleinerte Material wird daraufhin in Big Bags direkt in einen Container befördert, der am nächsten Hafen vom Schiff gehoben werden kann.

Für alle Beteiligten ist die Verwertung der sperrigen Kunststoff-Teile ein Gewinn. Die Betreiber des Schiffes profitieren nach eigenen Angaben nicht nur vom vereinfachten Handling, was die Volumenreduktion mit sich bringt, sondern sparen auch bares Geld bei der Entsorgung der Endkappen. Darüber hinaus stellt der Verkauf des zerkleinerten Rohstoffs an Land eine zusätzliche Einnahmequelle für sie dar. Ganz nebenbei schont man so auch unsere Umwelt – nicht weiter verwendbarer Kunststoff wird recycelt und kann wieder in den Ressourcenkreislauf integriert werden. Eine echt runde Sache.

Zur Info: Bereits seit 2011 betreibt die Allseas-Gruppe auf einem anderen Rohrlege-Schiff einen WLK 6S Einwellen-Zerkleinerer mit 37 kW Antriebsleistung. Dabei handelt es sich, ebenso wie auf der Solitaire, um die Zerkleinerung von Kunststoff-Endkappen.

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