Drei Jahrzehnte im Dienste der Umwelt. WEIMA wird 30.

"Vernetzung ist das Thema der Zukunft. Seit der Unternehmensgründung im Jahr 1986 hat WEIMA knapp 30.000 Zerkleinerer und Brikettierpressen verkauft. Während die Maschinen früher eher zur Peripherie zählten, werden sie heute zunehmend in den Gesamtprozess der Fertigung integriert", so Martin Friz, geschäftsführender Gesellschafter. Weiter führt er aus:

WEIMA Geschäftsführer Martin Friz

„Wir können 2015 als ein sehr gutes Jahr verbuchen, in dem wir weit über 1000 Maschinen verkauft haben. Und das bei einer Exportquote von über 80 Prozent. Mit einer Mannschaft von weltweit knapp 200 Mitarbeitern haben wir einen Umsatz jenseits der 40 Millionen Euro generiert. Damit sind wir zum Vorjahr um gut zehn Prozent gewachsen.“

Branchensektoren

„Holz ist unsere DNA, da kommen wir her. Gut die Hälfte des Umsatzes macht Weima auch heute im Bereich Holz. So haben wir von über 30 000 Maschinen, die wir seit der Gründung verkauft haben, allein 20 000 im Holzsektor abgesetzt. Die andere Hälfte unseres Umsatzes generieren wir mit der Papier- oder Kunststoffzerkleinerung bis hin zur Datenvernichtung und Müllbeseitigung. Trotz der immer breiteren Aufstellung ist und bleibt Holz aber unser größter singulärer Bereich.“

Zielmärkte

„Natürlich konstatieren wir auch in unserer Branche eine verstärkte Internationalisierung. China, Indien oder Südostasien sind für uns Zukunftsmärkte, in denen wir heute anfangen, Präsenz aufzubauen. Umsatzmäßig sind diese Märkte aber noch nicht relevant. Daher ist Europa mit gut der Hälfte des Umsatzes weiterhin der größte Einzelmarkt. Darauf folgen die USA, wo wir in Charlotte, North Carolina eine Niederlassung haben, mit einem Viertel des Umsatzes als mit Abstand wichtigster Markt. Der Rest verteilt sich weltweit über 50 Länder. Zunehmend interessant für uns ist aber auch Südamerika mit Brasilien, Chile und Argentinien.“

Neue Kundenbedürfnisse

„Seit der Unternehmensgründung haben wir mit Handwerks- und mittelgroßen Betrieben sowie Industrieunternehmen schon immer das gesamte Spektrum bedient. Das wird auch so bleiben. Verändert hat sich jedoch der Inhalt der Anfragen: Die Unternehmen fragen heute nicht mehr nach der Funktionalität einer Maschine. Sie wird vorausgesetzt. Gefragt wird nach der Effizienz, der Geräuschemission oder dem Umweltstempel, den die Maschine hinterlässt. Vor allem das Thema Integration wird immer wichtiger – auch in kleinen und mittleren Betrieben. Gerade erst haben wir in den USA ein Möbelwerk mit mehreren Zerkleinerern ausgestattet, die von vornherein mit in den Gesamtprozess der Fertigung integriert wurden. Ein weiterer wichtiger Trend beim Bau leiserer Maschinen war in den letzten Jahren die Arbeit mit Umhausungen im Zuge der Reduzierung von Geräuschemissionen. Dabei werden ganze Baugruppen großräumig eingedämmt, was bis heute häufig praktiziert wird. WEIMA geht hier einen Schritt weiter: In der zweiten Jahreshälfte werden wir Produkte vorstellen, bei denen die Dämmung in die Maschine integriert ist und so der Lärmpegel noch einmal deutlich gesenkt wird. Am Markt sehen wir dafür einen großen Bedarf.“

Industrie 4.0

„Vernetzung ist das Thema der Zukunft. Wir stellen fest, dass der Kunde immer weniger Stand-alone-Lösungen kauft. Heute sucht er den breiteren Ansatz, bei dem zum Beispiel ein Zerkleinerer in den Gesamtprozess passt und der Arbeitsablauf optimiert oder Arbeitszeit gespart wird. Integration geht aber noch weiter. So verlässt unser Haus inzwischen jede SPS-gesteuerte Maschine mit Netzanbindung. Hintergrund ist unter anderem das Thema Energiesparen. So kann der Anwender zerkleinern, wenn keine Energiespitzen vorliegen und die Strompreise niedrig sind. Das Hauptthema ist also eine zunehmende Prozessautomatisierung, in die unsere Komponenten eingegliedert werden. Das bedingt eine höhere Intelligenz der Maschinen, deren Entwicklung wir proaktiv angehen. Während wir früher ein reiner Maschinenbauer waren, verstehen wir uns heute eher als IT-getriebenes Unternehmen. Das hat weitreichende Konsequenzen bis hin zur Qualifikation unserer Mitarbeiter. Nicht ohne Grund liegt unsere Ausbildungsquote bei über zehn Prozent. Als WEIMA sind wir ein Maschinenhersteller, wir sind aber kein Lieferant kompletter Anlagen. Insofern müssen wir sauber definierte Schnittstellen zur Verfügung stellen, die allen Anforderungen des Systemlieferanten genügen. Das ist komplex, weil wir auf allen Formaten spielen müssen. Aber wir haben die Kompetenz, für alle Anforderungen, die der Systemlieferant an uns stellt, eine adäquate Antwort zu liefern. Andererseits liefern wir auch kleinere komplette Lösungen, zu denen das Zerkleinern, Brikettieren sowie das Be- und Entschicken gehört. Hier stellen wir ganze Baugruppen – fertig programmiert – mit den nötigen Schnittstellen für die komplette Systemintegration zur Verfügung.“

Service

„Von unseren 200 Mitarbeitern sind schon heute 40 Spezialisten im Service unterwegs. Dieser Bereich wird in den nächsten Jahren noch maßgeblich wachsen. Gleichzeitig arbeiten wir in den lokalen Märkten mit Handelspartnern zusammen, die wir als Know-how-Träger ansehen und mit denen wir langfristige Kooperationen anstreben. Weil die Lösungen immer komplexer werden, müssen sich auch die Händler auf einen erhöhten Servicebedarf einstellen. Ein gutes Beispiel, wo die Entwicklung in den industrialisierten Ländern hingeht, sind die USA. Stichwort: Preventive Maintenance. In Amerika verkaufen wir heute einen Großteil unserer Maschinen mit einem Service-Vertrag zur präventiven Wartung. So stellen wir sicher, dass geeignete Wartungsmaßnahmen in festen, am Kunden orientierten Zeitabständen stattfinden und Maschinenausfälle verhindert werden. In Südostasien wird dieser Trend der vorbeugenden Wartung komplett aufgenommen. Ich glaube, dass sich diese Entwicklung auch in Europa in den nächsten Jahren vollumfänglich durchsetzt. Sie wird Teil des Produktangebotes, wobei die Wartung entweder der Händler oder der Hersteller ausführt.“

Produktion

„Wir sind heute ein komplett vertikal integriertes Unternehmen. Die Fertigung unserer Maschinen fängt bei der Herstellung der Stahlkonstruktion an und setzt sich über die Rotorbearbeitung bis zur Produktion eigener Getriebe fort. Unsere Fertigungstiefe ist so hoch wie nie zuvor. Auch, weil die zunehmende Produktion individualisierter Konzepte bis hin zu Sonderlösungen mit externen Partnern nicht wirtschaftlich und zeitlich sinnvoll gestaltbar wäre. Also investieren wir massiv in Fertigungstiefe, um allen Kundenansprüchen schnell und mit gleichbleibend hoher Qualität gerecht zu werden. Gleichzeitig haben in den letzten Jahren signifikant in die räumliche Erweiterung in Sachsen-Anhalt und den USA investiert. Im nächsten Jahr werden wir das auch in Ilsfeld tun. Außerdem bauen wir derzeit unsere erste Vertriebs- und Serviceniederlassung in Nordchina, um für einzelne Branchen des chinesischen Marktes spezifische Lösungen bereitstellen zu können.“

Newsletter
Jetzt WEIMA Newsletter abonnieren.
Newsletter abonnieren